Immunhistochemische und molekularbiologische Charakterisierung menschlicher Schilddrüsentumoren
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Viac o knihe
Eine individuelle, am Patienten und der Tumorbiologie orientierte Therapie von malignen Tumoren ist nach wie vor ein Problem in der Onkologie. Die therapeutischen Bemühungen und Konzepte basieren in erster Linie auf klassischen Einteilungen, die auf Tumorstadium, Differenzierungsgrad und Wachstumsform ausgerichtet sind. In der klinischen Praxis haben diese Klassifikationen einen hohen Stellenwert und Wirkungsgrad erreicht. Dennoch stellt sich das Problem, dass die Gruppierungen ein heterogenes Patientengut mit prognostisch unterschiedlichen Tumoren zusammenfassen und daher der Wunsch und Bedarf nach Optimierung der therapeutischen Strategie besteht. Am Beispiel der Schilddrüsenkarzinome werden Parameter untersucht, die methodisch und inhaltlich Erkenntnisse der Grundlagenwissenschaft (Molekularbiologie, Zellbiologie) mit herkömmlichen klinischen Aspekten verknüpfen. Ziel soll sein, Schritte der Tumorentstehung und Tumorprogression diagnostisch zu erfassen, um daraus eine verbesserte und patientengerechtere Therapie abzuleiten. Dies beinhaltet zum einen eine verbesserte Abgrenzung benigner gegen maligne Läsionen und zum anderen die Erkennung von Parametern des Invasions- und Metastasierungspotentials als Ausdruck der Tumorprogression. Hierzu wurden mittels immunchemischer und molekularbiologischer Techniken die Regulation von Zelladhäsion, die mutationelle Aktivierung von Rezeptor-Signaltransduktions- Systemen und Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen untersucht. Schilddrüsenkarzinome erweisen sich hierbei als besonders geeignet und modellhaft, als auf biochemischer Ebene physiologische und pathophysiologische Wachstumsregulation und -stimulation bekannt sind und aufbauend hierauf gezielt genetische Veränderungen analysiert werden können.