Der geschlechtsspezifische Verlauf der Schizophrenie über 10 Jahre

Viac o knihe

Einer der gesicherten Befunde der Schizophrenieforschung ist das geschlechtsspezifische Erkrankungsalter: Frauen manifestieren die Psychose im Durchschnitt mehrere Jahre später als Männer. Die Ergebnisse zum Verlauf der Schizophrenie sind jedoch weniger eindeutig. Etwa die Hälfte der Studien zeigt einen ungünstigeren Verlauf bei Männern, während die andere Hälfte keine Geschlechtsunterschiede feststellt. Ein ungünstigerer Verlauf bei Frauen wird nur in wenigen Berichten ausgeschlossen. Nach der umfassenden Literaturdarstellung folgt eine empirische Analyse des Verlaufs über 10 Jahre an einer vollständigen Jahrgangsstichprobe von 1.169 Patienten, die 1976 wegen Schizophrenie oder ähnlicher Störungen in Dänemark hospitalisiert wurden. Die Daten stammen aus dem nationalen dänischen Fallregister in Århus und beinhalten alle stationären Behandlungsepisoden. Der Verlauf wird anhand der Wiederaufnahmerate, der Anzahl und Dauer von Behandlungsepisoden sowie der Mortalität bewertet. Der Autor identifiziert Bedingungen, die Geschlechtsunterschiede im Verlauf fördern oder erschweren. Besonders relevant ist das zugrunde gelegte Schizophreniekonzept, da Frauen unter einem weiten Konzept überrepräsentiert sind, das günstigere Verläufe aufweist. Bei Fokussierung auf die schizophrene Kerngruppe gehen Geschlechtsunterschiede im Verlauf verloren. Abschließend wird empfohlen, die methodischen Ansätze in zukünftigen epidemiologischen Studien zu w