Das "rote" Rathaus
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Viac o knihe
Die 1950er und 1960er Jahre gelten als die Zeit der „roten“ Rathäuser, in der die SPD in den meisten Großstädten der Bundesrepublik Deutschland bei Kommunalwahlen absolute Mehrheit erzielte. Auch die Ruhrgebietsstädte entwickelten sich nach 1945 von sozialdemokratischen Diasporagemeinden während der Weimarer Zeit zu Hochburgen der SPD. Diese Sozialdemokratisierung des Ruhrgebiets wird in der vorliegenden Fallstudie vor dem Hintergrund der Wahlentwicklung in den bundesdeutschen Großstädten am Beispiel Dortmunds, der „heimlichen Hauptstadt“ der SPD, untersucht. Um das „Geheimnis“ der Ruhrgebietssozialdemokratie zu ergrq/4nden, werden zunächst die gesellschaftlichen Strukturen in Dortmund dargestellt, die Stärken der örtlichen Sozialdemokratie herausgearbeitet und schließlich die Kommunalwahlen zwischen 1945 und 1964 kleinräumig und mit Hilfe quantitativ-statistischer Methoden analysiert. Im Mittelpunkt der ökologischen Wahlanalyse steht der Zusammenhang von sozialstruktureller Konfliktlinie, traditionellen lokalen Milieus und politischen Lagern sowie die Rolle verscheidener Integrations- und Mobilisierungsmechanismen der SPD vor Ort. Dabei wird deutlich, daß die Schlq/4ssel zum „roten“ Rathaus in den 50er und 60er Jahren vielfältig waren und fq/4r das Verständnis von Gegenwart und Zukunft der Sozialdemokratischen Vorherrschaft im Ruhrgebiet von zentraler Bedeutung.