Vom Nutzen der Geschichte
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Das schöpferische Leben Conrad Ferdinand Meyers fällt mit den zwei Jahrzehnten zwischen der Reichsgründung von 1871 und dem verspäteten Durchbruch der literarischen Moderne in Deutschland zusammen. Unter den bedeutenden Prosaisten (Keller, Storm, Raabe, Fontane), deren Werke diese Epoche der deutschen Literaturgeschichte beherrschen, ist Meyer derjenige, der durch Stil, Stoff und Thematik seiner Zeit am meisten verhaftet zu sein scheint. In der vorliegenden Studie wird eine Auswahl Meyers historischer Erzählungen unter verschiedenen methodologischen Gesichtspunkten analysiert, um die Vielseitigkeit eines Dichters hervorzuheben, der die Sorgen einiger seiner Nachfolger teilt und der zugelich deren Techniken vorwegnimmt. Trotz großer stilistischer und ideologischer Unterschiede zeigt sich Meyer durch seine Beziehung zu den damaligen progressiven geistigen und ästhetischen Strömungen als ein ebenbürtiger Zeitgenosse des eher sozial orientierten Fontane.