Das Blaukehlchen

Das farbenprächtige Blaukehlchen, das zur Gattung der Nachtigallenvögel gehört, ist in verschiedenen Unterarten in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet. Doch erst wenige konnten es beobachten, da es nur sporadisch vorkommt und eine recht verborgene, erdgebundene Lebensweise führt. Den talentierten Sänger, der auch viele andere Stimmen nachahmen kann, finden wir in feuchten Auenwäldern an Flüssen oder jungem Baumbestand mit mannshohem Gras, wo er seine Nahrung, die vor allem aus Insekten und deren Larven besteht, ausschließlich am Boden sucht. Die Nähe des Wassers ist Bedingung, und so ist das Blaukehlchen in Ungarn besonders dort weit verbreitet, wo die zunehmende Fischzucht in Teichwirtschaften dem Blaukehlchen in den damit verbundenen Schilfstreifen und Schutzdämmen viele Nistgelegenheiten bietet. Auch in Skandinavien und Finnland gibt es reiche Vorkommen. Das Nest wird in eine Bodenvertiefung, zuweilen auch in Höhlen gebaut, im Pflanzenwuchs verborgen, so daß Eier und Junge zwar gegen Greifvögel sehr gut geschützt sind, jedoch Bodenraubtieren wie Wiesel und Fuchs oft zur Beute werden. Der Verfasser, der seine Beobachtungen vor allem in Ungarn am Velence-See und an den dort vorhandenen Fischteichen anstellte, berichtet auch von allen anderen europäischen und asiatischen Vorkommen und beleuchtet ihre konvergente oder abweichende Lebensweise und die unterschiedlichen Biotopansprüche.