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Liberalismus und soziale Frage in Österreich

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Im Jahre 1867 trat mit der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung ein völlig neues Element in das politische Geschehen ein, dessen grundlegende Bedeutung den österreichischen Liberalen sogleich bewußt wurde. Die Studie untersucht das Verhältnis des liberalen Bürgertums zur frühen österreichischen Arbeiterbewegung; sie beschreibt die allmähliche Trennung von Liberalismus und Sozialdemokratie, die sich in den Auseinandersetzungen zwischen „Selbsthilflern“ und „Staatshilflern“, zwischen „Gemäßigten“ und „Radikalen“ manifestierte, konstatiert aber, daß trotz der nach außen hin raschen Polarisierung zahlreiche liberale Elemente (Bildungsgläubigkeit, Antiklerikalismus, großdeutsche Einstellung usw.) in die österreichische Arbeiterbewegung eingeflossen sind. Ausführlich werden die sozialen Vorstellungen der österreichischen Liberalen analysiert, die lange Zeit völlig von manchesterliberalen Theorien be-herrscht waren, weshalb jede sozialpolitische Initiative des Staates strikt abgelehnt wurde. Im Gegensatz zu den um-fassend geführten theoretischen Diskussionen waren daher die parlamentarischen Aktivitäten der Liberalen im sozial-politischen Bereich sehr spärlich und führten - abgesehen von dem für die Gewerkschaftsbewegung epochalen Koaliti-onsgesetz des Jahres 1870 - in der liberalen Ära zu keinen gesetzgeberischen Maßnahmen.

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1987

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