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Geschmack und Gesellschaft

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Mit dem Geschmacksbegriff analysiert die Arbeit die Zentralkategorie der frühbürgerlichen Poetik. Sie betritt Neuland, indem sie die Geschmacksdiskussion als Indiz einer rhetorisierten, auf Breitenwirksamkeit angelegten Literatur begreift, statt sie weiterhin aus der Perspektive der idealistischen Ästhetik und Philosophie anzugehen. Der Rückgriff auf die öffentlichkeitsbezogene Rhetorik der Antike ermöglicht, der Komplexität des Geschmacksbegriffes gerecht zu werden, die in ihm zum Ausdruck kommende Verzahnung von Produktion und Rezeption darzustellen und den Zusammenhang von Moralistik und Ästhetik aufzudecken, den die Aufklärer unterstreichen. Die Untersuchung belegt, dass die massgeblichen Neuerungen der Poetik des frühen 18. Jahrhunderts als Vereinnahmung antik-rhetorischer Praktiken zu begreifen sind, die den Bedürfnissen einer Publikumsliteratur bürgerlich-öffentlichen Gepräges dienstbar gemacht werden.

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1982

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