Wanderer mit dem Wind

Als Frau allein im Himalaja. Streifzüge durch Tibet und Indien. Reihe „Alte Abenteuerliche Reiseberichte“ Seit langer Zeit wieder eine reisende Frau bei Erdmann - und was für eine! Alexandra David-Néel ist zweifellos eine der schillerndsten und faszinierendsten Frauengestalten des letzten Jahrhunderts. Sie ist eine der wenigen großen Reisenden, die es ohne weiteres mit ihren männlichen Abenteurerkollegen aufnehmen können. Zur Autorin: Alexandra David-Néel (1868-1969) war vor allem: eine Abenteurerin, deren Leben so spektakulär war, dass man es kaum glauben möchte; eine „Powerfrau“, lange bevor es das Wort überhaupt gab; und eine mutige Reisende und begnadete Reiseschriftstellerin, der gegenwärtig (zu Recht) ein riesiges öffentliches Interesse entgegengebracht wird. Als Orientalistin und Philosophin reiste sie über drei Jahrzehnte hinweg durch Asien, den Kontinent ihrer Träume. Als begeisterte Buddhistin verbrachte sie dort zwei Jahre als Klausnerin in den Bergen des Himalaja. Sie drang als Bettlerin verkleidet, nur in Begleitung ihres Adoptivsohnes Lama Yongden, bis in die verbotene Stadt Lhasa vor und schaffte es, dort acht Wochen unentdeckt zu leben. Sie erlebte Tibet, seine Menschen vom edlen Philosophen bis zum verwahrlosten Dorfbewohner, und sie berichtete der Welt darüber: zunächst in öffentlichen Vorträgen, von denen sie nach ihrer Rückkehr in Frankreich eine Vielzahl bewältigte, da sich um ihre Person mittlerweile ein regelrechter Starkult gebildet hatte. Alexandra David-Néel hatte sich im Laufe ihres Lebens von einer erfolgreichen Opernsängerin zur anerkannten Kennerin des tibetischen Buddhismus entwickelt, die mit dem Dalai Lama und Ghandi gleichermaßen bekannt war. Als Kommandeurin der Ehrenlegion und Trägerin von diversen anderen Auszeichnungen und Medaillen verfasste sie später Reiseberichte und Reisetagebücher ebenso wie Fantasystorys, ein Wörterbuch, eine Grammatik, Ethnografien, einen Thriller usw. In dieses Schaffen reiht sich nahtlos „Wanderer mit dem Wind“ ein, das als Reisetagebuch aus Briefen der Jahre 1911 bis 1917 an ihren Ehemann Philippe zusammengestellt ist. Die Briefe aus den Jahren 1918 bis 1940 sind unter dem Titel „Mein Leben auf dem Dach der Welt“ 1999 bei Nymphenburger erschienen. Zum Herausgeber: Detlef Brennecke (Jahrgang 1944) war in seiner Jugend Filmschauspieler in Berlin, lehrte später als Professor für Skandinavistik in Frankfurt am Main nordische Geistesgeschichte und schweift heute durch die Toscana, um dort zu malen. Schon lange fasziniert ihn das Leben von Forschungsreisenden. Kaum eines aber hat ihn zu solcher Bewunderung veranlasst wie das Schicksal der Operndiva und Komponistin Alexandra David-Néel (1868-1969), die eines Tages ihren Ehemann verließ, sich auf 4.000 Meter Höhe eine Steinhütte im Himalaja baute, später verwegene Reisen durch Asien unternahm und als geachtete Buddhismusexpertin hundertundein Jahr alt wurde.