Der Sokratische Dialog. Platons Vermächtnis an die Psychotherapie
Autori
Viac o knihe
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden die sokratischen Methoden und der Sokratische Dialog nach Stavemanns Ausarbeitungen dargestellt. Im Anschluss daran werden die sokratischen und die unsokratischen Elemente in Stavemanns Gesprächsführungsmethode aufgezeigt. Sokrates Person scheint ein Rätsel zu sein. So kann behauptet werden, dass sein Name auch außerhalb der philosophischen Wissenschaft bekannt ist. Sein vermeintlicher Ausspruch, er wisse, nichts zu wissen, ist laut Wikipedia im Deutschen ein geflügeltes Wort. Bereits diese sokratische Sentenz ist typisch für den antiken Philosophen. Dem ein oder anderen mag Sokrates Frau Xanthippe geläufig sein. Vielmehr ist in der unphilosophischen Welt über ihn nicht zu finden. Er ist der unbekannte Bekannte, ein Hörensagen. Er beeinflusste nicht nur die Philosophie. Seine Methoden fanden auch Eingang in die Psychotherapie. Der Sokratische Dialog ist ein psychotherapeutischer Gesprächsstil, der an den Philosophen nicht nur namentlich, sondern auch inhaltlich angelehnt ist. Harlich Stavemann kritisierte die unzureichende Ausarbeitung des Sokratischen Dialogs. Diesem Desiderat nahm er sich in seinem Buch Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung an. Sokrates firmierte auch hier als Namensgeber. Daher stellt sich folgende Forschungsfrage: Welche Einflüsse haben die Methoden des Sokrates auf die Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann? Um dem Nachzugehen wird zuerst der historische Sokrates und seine klassischen Methoden vorgestellt. Darunter fällt die Haltung des Nichtwissens, die sokratische Ironie, der Elenchos und die Hebammenkunst. Im Anschluss daran wird ein Zusammenhang zwischen Sokrates und der Psychotherapie hergestellt. Stavemanns Modifikation der Sokratischen Gesprächsführung bildet den Hauptteil der Arbeit. Er konzipierte ein chronologisches Phasenmodell der Sokratischen Gesprächsführung. Hierbei arbeitete der Psychotherapeut drei Subtypen der Gesprächsform heraus. Zum Abschluss werden die sokratischen und die unsokratischen Einflüsse des Gesprächsstils untersucht.