Ethno-Föderalismus als Konfliktmanagement. Spanien und Belgien im Vergleich
Autori
Viac o knihe
Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 2,0, Universität Leipzig (Politikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Föderalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Das nationalstaatliche Konzept wird seit dem 20. Jahrhundert darin herausgefordert, mit demokratischen Mitteln verschiedene ethnische Gruppen im Territorialstaat zu befrieden. Daher lässt sich eine allgemeine Tendenz zur Dezentralisierung und Föderalisierung beobachten: Unitarische Einheitsstaaten machen Minderheiten Zugeständnisse (beispielsweise bezüglich der Sprachpolitik), sie geben Kompetenzen auf die regionalpolitische Ebene ab und erlauben regionalistischen Parteien, in der Bundespolitik mitzuwirken. Ethnischer Föderalismus, die Autonomisierung ethnischer Gruppen in einem geografisch definierbaren Territorium, gilt unter vielen Politikwissenschaftler*innen als das "wichtigste und effektivste Mittel, um ethnische Konflikte in multinationalen Gesellschaften zu lösen." Die Empirie zeigt jedoch, dass ethnoföderale Systeme nicht unbedingt politischer stabiler, friedlicher und demokratischer sind, sie bergen auch das Risiko, die Motivation und die Kapazitäten zur Sezession zu erhöhen.