Alles eine Frage des Glaubens? Über die Gefahren der Demokratie und die Rolle der Religion in Tocquevilles "Über die Demokratie in Amerika"
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Viac o knihe
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Fachhochschule Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus den Eindrücken seiner Reise entsteht Tocquevilles Buch Über die Demokratie in Amerikä, mit dem sich die vorliegende Arbeit beschäftigt. Die Besonderheit und Faszination, die dieses Werk ausmacht, ist, dass seine Beobachtungen an der Demokratie in Amerika, die Gefahren und Herausforderungen, die er erkennt, auch heute noch eine hohe Aktualität besitzen. Mit großem Feingefühl beschreibt Tocqueville Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Amerika und Europa und analysiert, welchen Gefahren einem demokratischen System drohen können. Michael Hereth beschreibt die herausragende Rolle Tocquevilles in der politischen Literatur wie folgt: Gerade weil in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele demokratisch-egalitäre Erscheinungen von Gesellschaft, Politik und Verfassung noch keine Selbstverständlichkeit sind, nimmt Alexis de Tocqueville diese Erscheinungen mit großer Sensibilität und Deutlichkeit wahr. Doch Tocqueville geht nicht nur so weit, Gefahren für die Demokratie aufzuzeigen, er will ihnen auch etwas entgegensetzen. Wenn die politische Revolution hin zu einer Demokratie in Frankreich stattgefunden hat, so will er die Mittel kennen, um diese auch zu stabilisieren und auf Dauer zu etablieren. Dabei kristallisiert sich, folgt man Tocquevilles Argumentation, die Religion als stabilisierende und formgebende Kraft für die Demokratie heraus. Auf die große Rolle, die Tocqueville der Religion in der Demokratie zuschreibt, und ob dieser Gedanke eine ebenso hohe Aktualität besitzt wie seine grundlegenden Beschreibungen der Demokratie, damit beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.