Aus dem Wörterbuch der Kochkünste

Der 200. Geburtstag von Alexandre Dumas am 24.7.2002 ist ein trefflicher Anlaß, den gefeierten Autor berühmter Mantel- und Degenromane auf einem nahezu unbekannten Terrain zu entdecken: In seinem ›Wörterbuch der Kochkunst‹, das 1873, also erst drei Jahre nach seinem Tod erschien, verrät er nämlich seine außergewöhnliche Kennerschaft und seine Liebe zu exquisiten Gaumenfreuden. Theorie und Praxis, so zeigt diese Auswahl aus der opulenten Originalausgabe, beherrscht er gleichermaßen souverän. Was er mit viel Humor an Wissen über die Herkunft von Speisen und Gewürzen, von Essensgewohnheiten und der damit verbundenen Lebensphilosophie serviert, ist ebenso köstlich wie seine Gerichte. Sie nachzukochen ist freilich nicht immer ganz einfach, aber - vom Übersetzer und Herausgeber liebevoll aufbereitet - eine reizvolle Herausforderung - zumal beispielsweise dann, wenn man Jäger oder Trunkenbolde zur Hand hat, die man mittels einer Suppe von weißen spanischen Zwiebeln wieder zu Kräften bringen kann. Um den kulinarischen Wert unseres Bandes noch zu steigern, begleiten Illustrationen die alphabetisch arrangierten Texte, die sich überdies als kulturhistorisches Dokument ersten Ranges erweisen.