Verfahren zur aktiven Betriebsführung von Niederspannungsnetzen

Die Elektrizitätsversorgung in Europa wird, getrieben durch die energie- und klimapolitischen Ziele der Europäischen Union und in Deutschland, zunehmend von dezentralen erneuerbaren Erzeugungsanlagen geprägt. Solche dezentralen Anlagen werden aufgrund ihrer geringen Anschlussleistung vorwiegend in die Verteilungsnetzebene integriert. Allerdings ist die Verteilungsnetzebene nicht für die Integration einer Vielzahl von Einspeisern ausgelegt, woraus ein zunhemender Netzausbaubedarf resultiert. Eine Möglichkeit notwendige Netzausbausmaßnahmen zu reduzieren und die bestehende Netzinfrastruktur besser auszunutzen, besteht in einer aktiven Betriebsführung von Verteilungsnetzen mit unterschiedlichen Technologieoptionen. Relevante Technologieoptionen umfassen dabei aktive Netzbetriebsmittel, Batteriespeichersysteme, flexible Lasten sowie Einspeise- und Blindleistungsmanagemant. Zudem steigt auch der Bedarf an Systemdienstleistungen aus dem Verteilungsnetz, da konventionelle Kraftwerkskapazitäten zunehmend substituiert werden. Bisher erfolgt noch keine aktive Betriebsführung von Verteilungsnetzen, da es an geeigneten automatisierten Betriebsführungsverfahren fehlt. Insbesondere werden auch die Synergiepotenziale einer koordinierten Steuerung der Technologieoptionen zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen für überlagerte Netzebenen nicht ausgeschöpft.