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Auf der Suche nach Sinn und Glück

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AuszugWer ist nicht Auf der Suche nach Sinn und Glück? Es heißt, die Sehnsucht nach einem sorgenfreien und (sinn-)erfüllten Leben sei so alt wie die Menschheit selbst. Glück scheint im Leben vieler Menschen, wenn nicht gar der meisten, vorrangiges Ziel ihres Strebens zu sein. Mit ihm – so belegen Studien – verbinden sie Faktoren wie Gesundheit, intakte Familie und persönliche Beziehungen, die Freude an kleinen Dingen des Lebens, aber auch die Bedeutung des Ausbildungsplatzes bzw. des Arbeitsverhältnisses.1 Dieser Glücksbegriff schließt einen Sinnbegriff nicht aus, auch wenn die großen Fragen Woher komme ich? und Wohin gehe ich? angesichts einer vorwiegend immanenten Weltsicht hier nicht direkt zum Tragen kommen. Auch publizistisch ist die Suche nach diesem so beschriebenen Glück ein bedeutendes Thema geworden, was nicht zuletzt die im Jahr 2013 von der ARD veranstaltete Themenwoche Glück nur allzu deutlich unterstreicht. Glück wird vermessen, gewogen, taxiert – etwa als Brut- tosozialglück oder im mittlerweile jährlich erscheinenden Glücksatlas der Post – und Glückssuchenden bieten sich auf der Grundlage der positiven Psychologie vielfältige Glücksstrategien. Hoch im Kurs sind Glücksratgeber, denn: Glück ist eben auch sehr gefragt. Der hier vorliegende Lernimpuls möchte sich an der Suche nach Sinn und Glück durchaus beteiligen – nicht Rat gebend und mit Rezepten aufwartend, sondern eher begleitend. Es geht vor allem darum, Schülerinnen und Schülern in ihrem eigenen Suchprozess zur Seite zu stehen, einem Suchprozess, der bei keinem Menschen je abgeschlossen ist und negative wie positive Erfahrungen bereithalten kann. Mit seinem lebensweltlichen Ansatz bietet der Religionsunterricht dafür zahlreiche Anknüp-fungspunkte. Nicht alle haben hier Berücksichtigung gefunden. Im Blick auf Vollzeitschularten unterhalb der Fachschulreife nimmt die Frage: Wie finde ich heraus, was ich will? in schulischer und beruflicher Hinsicht breiten Raum ein. Beiträge zu Förderung personaler und kommunikativer Kompetenzen, wie Empathiefähigkeit, Resilienz und Selbstachtsamkeit, aber auch Kreativität und Erlebnisfähigkeit, sollen Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten eröffnen, selbstbestimmt statt selbstop- timiert den eigenen Weg zu Sinn und Glück ein Stück weiter zu gehen. Herbert Stettberger bietet eine Einführung in eine Methode des Empathielernens mit konkreten Praxisbei- spielen für den Unterricht. Albert Düggelli zeigt auf, wie die Stärkung von Resilienz bei Jugendlichen zu einer Verbesserung der Berufsperspektive beitragen kann. Benedikt Vering regt zum kreativen Umgang mit dem Thema Glück auch anhand biblischer Aussagen an. Ge- org Drope-Brongs gibt eine Einführung in Achtsamkeit und Glück mit Übungen für den Unterricht. Michael Kefer berichtet von einem erlebnispädagogischen Projekt und Matthias Bücklein stellt zusammen mit Isabell Löhle ein fächerübergreifendes Projekt zur Berufsorientierung in der Berufsfachschule vor, in dem der Religionsunterricht mit einer eigenen Einheit vertreten ist. Auch wenn Glück nicht erlernbar ist, so ist es doch Aufgabe aller am Schulleben Beteiligter Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen, dass sie einen eigenen Weg gehen können – stark genug, um Grenzen auszuhal- ten, offen genug, um das Glück anzunehmen, das ihnen begegnet, und bereit, scheinbar kurze Glücksmomente als Auftrieb und Kraft für die eigentliche Lebensaufgabe wertzuschätzen: Das Streben nach einem gelingenden Leben und Sinn.

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2014

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