Entwicklungsmöglichkeiten der Normung für die Querwasserdichtheit von Unterwasserkabeln, abgeleitet von experimentellen Messungen
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Viac o knihe
In der nationalen und internationalen Normung zur Kabeltechnik werden seit vielen Jahren Standards für die Längs- und Querwasserdichtheit von Kabeln bearbeitet und veröffentlicht. Dabei werden auch Fragen der Meerwasserbeständigkeit behandelt. Ebenso werden in einzelnen Fällen Medienbeständigkeitsuntersuchungen über einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen durchgeführt. Diese Normen und die darin enthaltenen Festlegungen basieren allerdings nicht durchgängig auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Sie sind vielmehr weitgehend von praktischen Erfahrungen und Erwägungen getrieben. Es fehlen verlässliche Definitionen zu den Begriffen der Lebensdauer und der Gebrauchsdauer. Auch sind kaum systematische Untersuchungsergebnisse zum Langzeitverhalten von Kabeln im Unterwassereinsatz – sowohl für Schleppkabel als auch für fest verlegte Kabel – öffentlich verfügbar. Das betrifft sowohl die Beständigkeit gegenüber Meerwasser als auch das Diffusionsverhalten von Wasser in die unterschiedlichen Isolations- und Mantelwerkstoffe, die in der Kabeltechnik eingesetzt werden. Diese Untersuchungen sind bisher unzureichend sowohl bei Normalluftdruck als auch unter einem erhöhten Wasserdruck durchgeführt worden. Weiterhin liegen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, ob mittels eines Zeitrafferverfahrens das Langzeitverhalten von Isolations- und Mantelmaterialien der Kabeltechnik aus Ergebnissen von Kurzzeitmessungen abgeleitet werden kann. Die vorliegende Arbeit wird, ausgehend von der Analyse des nationalen und ausgewählter internationaler Standardisierungswerke, Fehlstellen aufzeigen, die es für den Bereich der Längs- und Querwasserdichtheit zu schließen gilt. Aus dieser Analyse heraus sind exemplarisch für das Diffusionsverhalten von Wasser in die Kabelmaterialien eigene Messungen, vor allem zum Isolationswiderstand durchgeführt und auch weiterführende Messungen im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Rostock veranlasst worden.