Stein(e) des Anstoßes
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Viac o knihe
Steinerne Zeugnisse sind ein Grundbedürfnis kollektiver Erinnerung, da sie den Ort in der Geschichte fixieren und somit Gemeinschaftsidentität stiften. Deshalb ist jüdisches Selbstverständnis bis heute auch an biblisch überlieferte Orte und Monumente gebunden. Nach mehr als zwei Jahrtausenden textgebundener Überlieferung hat sich die biblische Archäologie zu einem neuen Medium der Selbstvergewisserung entwickelt und beansprucht, historische Wahrheit jenseits der Texte zu ermitteln. Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde ‚mit der Bibel in der Hand‘ ausgegraben, um die Authentizität historischer Ereignisse nachzuweisen. Können jedoch archäologische Funde, die immer durch den oder die Ausgräber interpretiert werden müssen, wirklich ‚die‘ historische Wahrheit vermitteln und damit gänzlich unabhängig vom biblischen bzw. antiken Narrativ wahrgenommen werden? Welche Folgen ergeben sich zudem aus ihrer Zuordnung zu historischen Kontexten, wenn diese politisch/ ideologisch oder religiös beansprucht werden? Trumah 18 greift die derzeitige Debatte auf und betrachtet sie neu im kulturhistorischen Kontext.