Riccarda Gregor-Grieshaber
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Das Reutlinger Kunstmuseum besitzt 58 Gemälde Riccarda Gregor-Grieshabers (1907-1985), die in den 1940-er und 1950-er Jahren entstanden und im Laufe der vergangenen Jahre als Schenkung an das Haus gekommen sind. Nach teilweise aufwändiger Restaurierung wird nun erstmals eine Auswahl von 35 Arbeiten der Künstlerin öffentlich gezeigt. Gleichzeitig erscheint ein Katalog, der den gesamten Bestand dokumentiert. Die Werke Riccarda Gregor-Grieshabers überraschen den Betrachter mit einer breiten thematischen und stilistischen Vielfalt. Die Künstlerin, die eine akademische Ausbildung in Königsberg und Berlin absolviert hatte und seit 1950 an der Bernsteinschule lehrte, widmete sich in den frühen Bildern vorwiegend Motiven des städtischen Alltags. Diese häufig als Gesellschaftsstudien lesbaren Werke stehen stilistisch zwischen spätexpressionistischen und neusachlichen Formen. 1950 machte sie die Bekanntschaft HAP Grieshabers, den sie im folgenden Jahr an die Bernsteinschule holte. In Auseinandersetzung mit dem Werk Grieshabers, mit dem seit 1953 auch verheiratet war, erreichte Gregor-Grieshaber einen künstlerischen Höhepunkt. Durch den zunehmenden Rückzug in das Familienleben änderten sich ihre Motive, die nunmehr überwiegend im privaten Bereich lagen. Von nun an bestimmen neben den Portraits ihrer Kinder vor allem Blumen- und Tierbilder das Schaffen. Stilistisch erfolgte etwa 1955 ein signifikanter Wandel hin zu geometrisch abstrahierenden Formen und hellen, leuchtenden Farben, wie sie in dieser Epoche allgemein anzutreffen sind.