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Mission im Konfliktfeld von Islam, Judentum und Christentum

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Als der westliche Protestantismus in der ersten Hälfte des 19. Jh neue Visionen für die im Aufbruch befindlichen Ursprungsgebiete des Christentums zu entwerfen begann, waren „Mission“ und „Predigt des Evangeliums“ zentrale Stichwörter. Die auf den Nahen Osten gerichteten Initiativen verstanden sich als Teil der Missionsbewegung, die auch in vielen anderen Regionen der Welt zu arbeiten begann. Doch Palästina ist nie zu einem Missionsland im klassischen Sinne geworden. Die Realität protestantischer Arbeit und kirchlichen Lebens entwickelte sich abseits der Vorstellungen, die erweckliche Kreise in Deutschland und anderswo mit „Mission“ verbanden, aber auch fern der Klischees, die im Rückblick oft zu pauschal in die Ereignisse des 19. Jh. eingetragen werden. Protestantische Vorstellungen von Mission und Evangelisation mussten sich reiben mit der je eigenen Dynamik von Judentum, Islam und orientalischem Christentum. Dennoch oder gerade deswegen haben die protestantischen Initiativen Austauschprozesse angestoßen, aus denen alle Partner verändert hervorgegangen sind. Der Band enthält die Beiträge eines wissenschaftlichen Symposions das vom 8.-10. Februar 2002 Kirchen- und Missionshistoriker aus Deutschland, Israel und Palästina im Berliner Dom zusammenführte. Anlass dafür war das 150jährige Jubiläum des Jerusalemsvereins, der 1852 in Berlin gegründet wurde. Das Symposium stand in einer Atmosphäre dramatischer Entwicklungen: verschärfte militärische Auseinandersetzungen in Israel/Palästina, Nachwirkungen der Attentate vom 11. September 2001 und die dadurch verstärkt angestoßenen Debatten um einen „Kampf der Kulturen“ und um „Orientalismus“. Auch im hier behandelten Zusammenhang spielt die Frage eine wichtige Rolle, welchen Anteil an den gegenwärtigen politischen Problemen, religiösen Spannungen und wirtschaftlich-sozialen Schwierigkeiten in den Ländern des Mittleren Ostens das Einwirken der Europäischen Mächte im 19./20. Jahrhundert hat und wie weit dem eher regionale bzw. lokale Entwicklungsprozesse zugrunde liegen. Im Mittelpunkt des Buchs steht die Schilderung religiös und politisch bedeutsamer Vorgänge in Palästina, getragen von einer lokalen und regionalen Eigendynamik, sowie die Würdigung von Einzelpersönlichkeiten, die aus einem durch die Romantik und die Erweckungsbewegung gespeisten Sendungsbewusstseins erstmals die religiöse Dimension Palästinas in das Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit rückten, damit aber zugleich auch einen Anstoß gaben zur Herausbildung eines eigenständigen, nationalbewussten arabischen Protestantismus. Dabei bleibt es nicht bei der Rückschau in die Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und bleibender Auftrag der so entstandenen protestantischen Kirche werden in den Blick genommen.

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2003, mäkká

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