Der Briefwechsel des Paulinus von Nola
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Anders als Augustinus ist sein aus Gallien stammender Brieffreund Paulinus von Nola (353/5 bis 431) nahezu unbekannt. Zu seiner Zeit war er der erste Senator, der mit den traditionellen Normen brach, indem er seine politische Laufbahn aufgab und sein großes Vermögen der Kirche übertrug, um bei Nola am Grab des Hl. Felix als Mönch zu leben. Seine Briefe und Gedichte, die von der Autorin in leserfreundlicher Übersetzung präsentiert werden, zeugen von seinem größten Talent: seiner Kontaktfreudigkeit. Eine erstmals vorgelegte prosopografische Analyse der antiken Nachrichten über die sozialen Kontakte zu seinen 39 Briefpartnern, 38 Boten, seinen Freunden in Rom und Gästen in Nola zeigt den Einfluss, den Paulinus und sein Kreis durch Kommunikation und den Aufbau einer eigenen Post zwischen den christlichen Stätten des Imperium Romanum vom Mittelmeer bis zur Kanalküste ausübte. Dank dieser ›literary networks‹ entwickelte sich das Monasterium in einer Zeit des politischen Umbruchs von einem provinziellen Heiligtum zum führenden kulturellen und asketischen Zentrum Italiens und spielte unter Honorius eine bedeutende Rolle als Zwischenstation auf dem Weg zum Kaiserhof.