Die Frau in der Hecke

Charlotte, stets unabhängig, selbständig, berufstätig, glaubte immer, ihr Leben fest im Griff zu haben - auch als Geliebte verheirateter Männer. Jetzt ist sie alt, eine Frau von siebzig Jahren, und spioniert - hinter einer Hecke sitzend - das Kleinfamilienheim ihres Ex-Geliebten aus, mit dem sie zehn Jahre lang eine Beziehung hatte - vor dreißig Jahren. Eine absurde Situation, das findet sie selbst und fragt sich, warum sie das tut. Um einen Eindruck von dem Leben zu gewinnen, das ihr versagt geblieben ist - Familienglück und Harmonie? Ein Leben, wie es ihre Freundin Claudia geführt hat. Claudia hat auf Beständigkeit gesetzt, auf Sicherheit und Treue, auch wenn ihr Mann sie in den siebenundvierzig Jahren ihrer Ehe kontinuierlich betrog. Und das keineswegs diskret und rücksichtsvoll, so wie Charlotte es bei ihrem Geliebten erlebt hat, in dessen Gartenhecke sie jetzt sitzt. Und wie kommt Claudia, deren Mann gestorben ist, allein zurecht? Sie hat ein Geheimnis, das sie nur der Freundin mitteilen kann.