Die Pädagogik der Jesuiten in den Indio-Reduktionen von Paraguay (1609 - 1767) [sechzehnhundertneun bis siebzehnhundertsiebenundsechzig]

Die Jesuiten hatten in den Indio-Reduktionen von Paraguay über 150 Jahre die Möglichkeit, Indios zu erziehen. Diese Erziehung umfasste das Leben des Indios von der Kindheit bis zum Tode; zugleich standen wegen der Isolation der Reduktionen alle Umwelteinflüsse unter ihrer Kontrolle. Die Jesuiten setzten für ihre Ziele der geistlichen und bürgerlichen Ordnung Methoden der individuellen Motivierung, des Ansprechens der Sinne und Gefühle ein. Die Haltung der «Discretio» und der Autorität, die auf die europäische jesuitische Pädagogik zurückgeht, bestimmte die Erziehung. Isolation und strenge Fixierung auf die Patres waren der Grund für die Blüte, aber auch für den Verfall der Reduktionen.