So viel Leben
Autori
Viac o knihe
Schreibworkshop in Wernigerode im September 2017 Liebe Freunde der kleinen literarischen Form, der Sommer blühte in diesem Jahr üppig. Viele von uns waren unterwegs, machten Urlaub, erholten sich vom Alltag mit seinen Pflichten und Aufgaben. Manche schrieben über ihre Erlebnisse, teilten uns ihre Gedanken in Form von Geschichten, Gedichten, Erzählungen, Notizen, Berichte, Tagebucheintragungen oder Briefen mit. Andere wieder befanden sich im Spannungsfeld zwischen Krankheit und Genesung, zwischen Einschränkung und Hoffnung. Und alle, die sich literarisch damit auseinandersetzten, wurden in unsere gemeinsame Runde von Autoren eingeladen. So viel Leben, so ein Reichtum! So viele Probleme, so eine Freude! Wir erlebten uns neu im Miteinander, im Zuhören, Mitdenken, Fühlen, Besprechen und Bearbeiten. Die Stadt Wernigerode war unser Gastgeber und unterstützte auch unser Projekt finanziell. Christine Schulz, Kunstpreisträgerin der Stadt, leitet seit Jahren die Gymnasiasten- und Seniorenschreibgruppe Wernigerode. Sie verhalf uns zu dem wunderschönen Veranstaltungsort. Der Schriftsteller Peter Hoffmann war gern bereit, einfühlsam auf die Texte, die vorgelesen wurden, einzugehen. Christa Beau, Mitglied der „Deutschen Haikugesellschaft“ e. V., vier Jahre zweite Vorsitzende, seit 2000 Leiterin der Hallenser Haikugruppe, machte uns mit dieser Dichtkunst vertraut. Im Anschluss wurden mitgebrachte Texte gelesen und besprochen. Musikalische Tupfer setzte Josi Schmolke. Das war für alle stimmungsvoll, ganz besonders für unsere Freunde aus Salzgitter. Noch habe ich nicht Ellen Schauerhammer genannt, die schon viele Jahre lang die literarische Betreuung von Behinderten organisiert. Wie Christine Schulz findet auch sie Wege, Hindernisse zu überwinden. Das zeichnet beide Wernigeröderinnen aus. Ohne ihre Hilfe wären wir manchmal arm dran. Nun ist das Buch da. Darin versammelt finden sich unsere Texte. Sie sind unterschiedlich wie die Menschen, die sie verfassten. Die Bilder von Rolf Winkler geben ein wenig von der Stimmung wieder, die in uns nachschwingt. Es sind Momentaufnahmen, die sich mit Erinnerungen an unsere Begegnung verknüpfen. Der eine fand in die innere Welt des anderen, spürte Ruhe, Geborgenheit, Verständnis. Der Alltag verlor seine Kanten. Was für ein Luxus. Dorothea Iser