Erkennen heißt - mit dem Gegenstand neu geboren werden
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„Gedichte sind Strudel im Strom der Sprache – und wie sich der Strom im Strudel gewinnt, so gewinnt sich die Sprache im Gedicht“, so zitiert Hugo Kükelhaus gerne seinen Bruder, den Lyriker Herman Kükelhaus, dessen Schriften er posthum herausgab. Weiter schrieb er, daß dieser häufig auf Zettel geschriebene Verse an die Zweige von Bäumen heftete, an denen er vorbei kam – „zum Gruße geformt wie die japanische Haiku...“ Zum Gruße, das trifft auch auf das vorliegende, sehr persönliche Buch von Norbert C. Korte zu, eine Art Tagebuch, in dem er mit seinen im Zusammenspiel mit Fotografien entstandenen Haiku seine Zeit in Soest Revue passieren lässt. Diese Zeit hat er als Geschenk empfunden: Den harmonischen Klang aus der authentischen Atmosphäre im Haus Kükelhaus, dem Wohnen im Studienhaus, ermöglicht durch das Kulturparlament Soest, seinen Forschungen zu Hugo Kükelhaus im Stadtarchiv und der lebendigen Stimmung in der Stadt Soest. So hat Norbert C. Korte nicht nur seine Augen geöffnet, sondern sämtliche Sinne, und das so wahrgenommene, Erfahrene und Erlebte in Worte gefasst. Für Kükelhaus ein bedeutender Aspekt, hatte er doch immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass der Mensch „sich selbst zur Sprache bringt“ und so mit anderen Menschen über seine Empfindungen in Austausch kommt. Dass dies mit Hilfe von Haiku geschieht, hätte ihm – der in seinem Buch „Das Wort des Johannes“ selbst mehrfach Haiku des japanischen Zen Mönches Basho zitiert – gefallen. Dieses spielerische und offene darin, das uns genügend Raum für das Entstehen eigener Empfindungen und Assoziationen beim Lesen oder Hören lässt... Jürgen Münch Hugo Kükelhaus Gesellschaft e. V. Soest