Jener Rabe
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Der Gedichtband „Jener Rabe. Ausgewählte Gedichte“ von Ahmad Shamlu, aus dem Persischen übertragen von Bahman Nirumand sowie Sonia Seddighi, illustriert mit Cartoons von Lothar Bührmann, inklusive eines Vorworts von Mahmud Doulatabadi und einem Interview von Nirumand mit Shamlu, ist ab dem 1. März im Sujet Verlag erhältlich. Ahmad Shamlu war nicht nur einer der bedeutendsten iranischen Dichter, er war auch Autor, Literat und Übersetzer und hatte zudem ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein, was ihn nicht selten in Schwierigkeiten mit Regierung und Zensur brachte. Stets nämlich äußerte der u. a. mit Adonis befreundete Lyriker seine Meinung und kritisierte in künstlerischer Form dabei nicht nur die iranische Regierung, sondern warf immer wieder auch einen scharfen Blick auf Gesellschaft und Religion. Shamlu etablierte im Iran zudem als einer der Ersten die sogenannte „weiße Poesie“, einen Stil, der nicht den äußerlichen Rhythmus eines Gedichts im Auge hat, sondern stattdessen einen ‚innerlichen‘ Rhythmus kreiert. Viele iranische Poeten taten es ihm fortan gleich. Shamlus besondere poetische Art, welche zur Herausgabe dieses Gedichtbands inspiriert hat, erzeugt starke Bilder, regt aber auch zum Nachdenken an. Leseprobe: Der Sommer Verschleierte im Garten werfen hinter dem Zaun mit grünem Ärmel dem müden Passanten einen Kuss zu. Auf dem Rücken des Windes liegt der Blütenstaub eines anderen Duftes Welche Früchte wird der mächtige Baum in diesem Jahr tragen, damit die Vögel keine Käfige mehr brauchen?