Abschied von Bissau
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Viac o knihe
Hans wächst im Nachkriegsdeutschland in einer Unternehmerfamilie auf, die aus der Kollaboration mit dem Faschismus und später mit der „Adenauerrepublik“ Vorteil zog. Die Studentenrevolte der sechziger Jahre und die Jugendliebe zu der Hausangestellten Vera aus dem ehemaligen Jugoslawien lassen in ihm den Willen aufkommen, das unselige Erbe der deutschen Geschichte und seiner Familie persönlich zu überwinden, in dem er sich auf die Suche nach dem „Fremden“ begibt. Joaquím verlebt seine Jugendzeit in den dreißiger und vierziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts, zur Zeit der Salazardiktatur, auf den Kapverdischen Inseln, die Teil des portugiesischen Kolonialreichs sind. Seine Sozialisation inmitten einer sich herausbildenden kapverdischen Identität, die aus kulturellen Wurzeln Afrikas und Europas entspringt, veranlasst ihn nach seiner Übersiedlung in die westafrikanische Kolonie Guinea Bissau zum Ausstieg aus dem rassistischen Kolonialsystem. Vor seinem durch einen drohenden Bürgerkrieg in dem unabhängig gewordenen Guinea Bissau verursachten Abschied trifft Joaquím auf Hans, der dort mit Projekten im multikulturellen Umfeld beauftragt ist. Es kommt zum Austausch von Erfahrungen zur Überwindung von Rassismus und Abbau von Herrschaftsstrukturen auch im Verhältnis von Mann zu Frau. Dabei steht der ewige Menschheitstraum einer auf Liebe und gegenseitiger Achtung gegründeten gerechten Gesellschaft der unbarmherzigen, realen „condición humana“ gegenüber, die bestrebt ist, diesen Traum immer wieder zunichte zu machen.