Die Linden von Walbeck

Anfang der 60iger Jahre verschwindet ein Junge, nachdem er im Scherz Klassenfeindliches gereimt hatte, aus seiner Klasse an einer Erweiterten Oberschule in der Kleinstadt S. Als Jahrzehnte später sein Klassenkamerad, der diese Sätze weitergetragen hat, als alter Mann zu Grabe getragen wird, stürzt am Abend eine alte Linde auf die Friedhofsallee. Helene, Mutter von zwei Kindern und Ehefrau eines an Tuberkulose erkrankten Mannes hat plötzlich große Angst, mit ihrem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, denn zu oft trifft sie auf russische Soldaten, die rücksichtslos an ihr vorbeirasen. Eines Tages bekommt diese Angst ein grauenhaftes, unvergessliches Gesicht. Drei Jungen rauchen im Wald heimlich Zigarre und müssen diesen Streich fast mit dem Leben bezahlen. Ein Mann hat seine alten, dementen Vater zu pflegen, überdenkt dabei die schwierige Beziehung zu ihm, gerät immer mehr ins Wanken dabei, bis der alte Vater plötzlich spurlos verschwindet. Ullrich Trolle ist genauer, ein geduldiger Beobachter. Leise und eindringlich erzählt er auf unverwechselbare Art vier großartige Geschichten, in denen es um alles geht: um Liebe, Verrat, Tod und Gnade, und die oft in einer kleinen Erinnerung, einer scheinbar nebensächlichen Beobachtung ihren Anfang nehmen.