Die Altäre in den Stadtheiligtümern
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Viac o knihe
Der neue, sechste Band der Selinus-Reihe befasst sich mit den monumentalen Brandopferaltären Selinunts. Die an der Südwestküste Siziliens gelegene griechische Kolonie erweist sich dabei als eine äußerst reichhaltige archäologische Stätte. Während griechische Altäre andernorts meist schlecht erhalten und deshalb nur wenig bekannt sind, finden sich in den Stadtheiligtümern Selinunts die Reste von neun großen Altarbauten aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Die Altäre werden mit den Methoden der Bauforschung untersucht; anhand von Bauaufnahmen werden sie detailliert beschrieben und zeichnerisch rekonstruiert. Ihre dichte zeitliche Abfolge wird genutzt, um die architektonische Entwicklung in archaischer und klassischer Zeit nachzuvollziehen: Von schlichten, aber großen Opfertischen hin zu aufwändig gestalteten Bauten, die mit dem Formenapparat der dorischen Ordnung geschmückt waren. Im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung kann das in Selinunt erarbeitete Entwicklungsmodell prinzipiell auch für andere westgriechische Städte und Heiligtümer bestätigt werden, so zum Beispiel für Agrigent, Syrakus und Paestum. Ein eigenes Augenmerk gilt Umbauten an Altären, die unabhängig von der allgemeinen architektonischen Entwicklung zu beobachten sind. Sie ermöglichen Rückschlüsse auf die genaue Nutzungsweise, d. h. auf die rituellen Handlungen, die an den Altären vollzogen wurden. Durch den umfassenden Zugang entsteht erstmals ein anschauliches Bild von den Altären des griechischen Westens.