Organisationswandel als Kulturwandel

Die in Wöhrle (2012a) geschilderten Mechanismen verweisen auf ein „Eigenleben“ in Organisationen. Organisationen reagieren nicht einfach auf die Herausforderungen, auf die sie gemäß ihrer Konzipierung passgenau reagieren müssten. Und sie übernehmen auch nicht einfach Modellvorstellungen, die ihnen raten, wie sie am besten auf neue Anforderungen reagieren könnten. Sie reagieren beharrend, neue Anforderungen kleinarbeitend – bis sie wieder in ein bestehendes Muster passen –, umdeutend oder mit irgendeiner anderen Art von Eigensinn. Und dennoch wissen wir aus der Geschichte, dass sich Organisationen positiv an eine veränderte Umwelt angepasst, ja zu einer Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen beigetragen haben. Der Studienbrief geht deshalb den Fragestellungen der Beeinflussung des Wandels nach. Dabei stellen sich folgende grundsätzliche Fragen: 1. Wie ist der Prozess der Veränderung zu verstehen, der nötig ist, damit Organisationen einen Erfolg versprechenden Wandel vornehmen? 2. Welches sind die Innovation fördernden Faktoren? 3. Welchen neuen Organisationsverständnisses bedarf der Wandel? 4. Wie verändern sich Organisationen, wenn sie sich wandeln? 5. Kann Wandel gemanagt werden? 6. Mit welchen Strategien lässt sich Wandel beeinflussen und in der gewünschten Richtung voranbringen?