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Spuren und Schicksale

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Die persönlichen Schicksale jüdischer Wolfenbütteler im „Dritten Reich“ sind in der Lessingstadt viele Jahre nach der Befreiung 1945 weitgehend unbekannt geblieben. Dieses Buch beendet die Anonymität. Es beschränkt sich nicht auf die Jahre 1933 – 1945, sondern enthält Hinweise zum Leben im 20. Jahrhundert, das geprägt war durch gemeinsames Handeln von Juden und Christen zum Wohle der Stadt. Untrennbar verbunden mit der Entwürdigung der jüdischen Wolfenbütteler ist die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland und letztlich auch in der Stadt Wolfenbüttel, in der „alte Antisemiten“ bereits im November 1922 eine der ersten norddeutschen NSDAP-Ortsgruppen gründeten. Opfer sind nicht nur die in Konzentrationslager Deportierten, sondern auch diejenigen, die aus ihrer Heimat Wolfenbüttel flüchten konnten. Der Autor beschreibt die Schicksale von mehr als 70 Familien und Einzelpersonen, die, wenn sie nicht umgekommen oder ermordet worden sind, seitdem über die ganze Welt verstreut leben. Fotografien aus Fotoalben dieser Familien geben den Menschen, die als Angehörige der jüdischen Religion mitten unter ihren christlichen Nachbarn lebten, die ihnen genommene Identität zurück. Einblicke in Dokumente aus der Zeit der „Opfer-Entschädigung“ nach 1945 belegen den durch das Wolfenbütteler Finanzamt organisierten Raub nicht nur der Vermögen, sondern auch persönlichster Sachen aus dem täglichen Leben der zur Ermordung bestimmten Menschen. Gleichwohl wird deutlich, dass Wolfenbütteler Bürger von dieser Willkür profitiert haben.

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2009

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