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Christus an Rhein und Ruhr

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Fremd mutet den heutigen Betrachter die Fülle christlicher Heilssymbolik an, die uns in der Bildwelt des frühen zwanzigsten Jahrhunderts begegnet: Max Beckmann widmete sich dem Thema „Auferstehung“, Max Ernsts schuf in seinem Frühwerk eine „Kreuzigung“ und Franz W. Seiwert entwarf das Glasbild „Christus im Ruhrgebiet“. Schriftsteller wie der zeitweise in Wuppertal lebende Paul Zech bekannten sich zum Mythos von „Golgatha“, ja, sie verkündeten, wie der im Kreis der rheinischen Schriftsteller heimische Elsässer René Schickele, ein neues „Pfingsten“. Im ehemaligen Kloster in Marienthal am Niederrhein nahm der Pfarrer Antonius Winkelmann junge Künstler in den Dienst der Kirche auf und führte die ehemalige Klosterkirche zu einem der bedeutendsten Orte moderner sakraler Kunst. Die Idee der mittelalterlichen Kathedrale mit ihrer Spiritualität wurde wiederentdeckt. Utopische Architekturen, aufgegriffen etwa in Bruno Tauts Glaspavillon auf der Werkbundausstellung 1914 in Köln, zeugen davon. Man suchte nach einer Kunst der Moderne, in der sich das Ästhetische mit dem Sakralen verknüpfen sollte. Die Fülle christlicher Heilssymbolik in Kunst und Literatur des frühen zwanzigsten Jahrhunderts ist Ausdruck einer machtvollen Bewegung, die sich insbesondere an Rhein und Ruhr manifestierte. Ausstellung und Katalog dokumentieren und analysieren die ganze Bandbreite der Erscheinungen anhand ausgewählter Exponate und Texte.

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2009, mäkká

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