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Das Straßburger Münster

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Im Mittelpunkt des Buches stehen die von einem aus Frankreich kommenden Bildhauer-Architekten und seiner Werktruppe im frühen 13. Jahrhundert errichteten und mit reichem Skulpturenschmuck ausgestatteten Bauabschnitte des Straßburger Münsters (Johanneskapelle und Südquerhaus). Sie zählen zu den frühesten und qualitativ hochwertigsten Ausprägungen der frühen Gotik auf dem Gebiet des damaligen Reiches. An den bis dahin in romanischen Formen erbauten Ostteilen der elsässischen Kathedrale bezeugen sie durch die Adaption neuer Bauformen einen bewusst herbeigeführten, markanten Stilwechsel. Die Bauabschnitte und ihr gesamter Skulpturenbestand (darunter die berühmten Skulpturen von Ecclesia und Synagoge sowie der Engelspfeiler) werden einschließlich der reichen Bauplastik untersucht und stilistisch eingeordnet. Die ungeheure Innovationskraft und der Erfindungsreichtum des Werkmeisters und seiner Steinmetzen werden aufgezeigt sowie die aus den französischen Kathedralbauhütten übernommenen Vorlagen vorgestellt. Das sich in den Skulpturen und in den Glasfenstern des Südquerhauses spiegelnde Bildprogramm wird vor dem Hintergrund seiner Funktionsgeschichte beleuchtet und seine Quellen offengelegt. Im Mittelpunkt des auf zeitgenössischen Hoheliedauslegungen fußenden Programms stehen die Verbundenheit von Altem und Neuem Testament bzw. von jüdischer und christlicher Religion und deren endzeitliche Vereinigung in einer allumfassenden Kirche. Am Eingangspfeiler wird die Erlösung der Menschheit durch den Opfertod Christi vor Augen geführt. Als Bauherr und Auftraggeber fungierte das hochadelige Domkapitel, welches zur besseren Verwaltung und Organisation des Münsterbaus um 1210/20 mit dem Stift des Werkes Unserer Lieben Frau eine Institution gründete, die eine feste Bauhütte etablierte und fortan den Bau des Münsters leitete.

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2011

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