Schnörkel, Rüssel, Gänsekiel

Wen fasziniert es nicht, wenn Menschen alte Handschriften lesen können, die eigentlich anmuten wie ein Sammelsurium aus Schnörkeln, Rüsseln, Strichen, Bogen? Schrift und Schreibkunst, Schreibmeister und Schreibunterricht, Beschreibstoff und Schreibwerkzeug gehören unmittelbar zusammen und bilden den Mittelpunkt der Kabinettausstellung „Schnörkel, Rüssel, Gänsekiel. Schrift und Schreibunterricht am Halleschen Waisenhaus im 18. Jahrhundert“, die sich mit der Schrift und der Tätigkeit des Schreibens im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert auseinandersetzt. Der Begleitband zur Ausstellung skizziert anhand zahlreicher Schreibmeisterbücher und vieler Archivalien die Entwicklung der deutschen Kurrentschrift und rekonstruiert den Schreibunterricht an den Schulen der Franckeschen Stiftungen. Außerdem wird der Beschreibstoff Papier vorgestellt und das Tintenrezept des Waisenhauses preisgegeben. Der Anhang bietet neben Lesetipps zur Entzifferung von alten Handschriften den Katalog der Schreibmeisterbücher im Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen.