Pick-by-Vision
Autori
Viac o knihe
In einer Zeit des kontinuierlichen Wandels nimmt die Handlungskomplexität für die Protagonisten automobiler Wertschöpfungsnetzwerke beständig zu. Sie resultiert im Wesentlichen aus den durch Globalisierung, gesättigte Märkte, volatile Kundennachfrage, verkürzte Produktlebenszyklen sowie steigende Modell- und Variantenzahlen geschaffenen Umfeldbedingungen. Um dem daraus resultierenden Wettbewerbsdruck begegnen und den Unternehmenserfolg auf den weltweiten Absatzmärkten auch unter Nutzung neuer Beschaffungsmärkte sicherstellen zu können, bedarf es leistungsfähiger Logistikkonzepte und -Systeme, die den Herausforderungen des zunehmend turbulenteren Umfelds mit erhöhter Adaptivität begegnen. Im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbundes ForLog wurde in diesem Zusammenhang die Vision der Supra-Adaptivität entwickelt, die die aufwandsarme und unternehmensübergreifende Fähigkeit zur Anpassung an dynamische Veränderungen bezeichnet. Dieses Ziel lässt sich jedoch nur erreichen, wenn bereits die Logistikplanung adaptiv gestaltet ist, um auf die rasch wechselnden Randbedingungen effektiv und effizient reagieren zu können. Ziel der Arbeit ist daher die Entwicklung eines ganzheitlichen, adaptiven Logistikplanungskonzepts vor dem Hintergrund der Aufgaben- Stellungen der automobilen Logistikplanung, das zu einer Reduzierung der Planungszeiten bei gleichzeitiger Steigerung der Planungsqualität beiträgt. Hierzu werden zunächst die Anforderungen an das Konzept und dessen Gestaltungsprinzipien geklärt. Das adaptive Planungskonzept selbst wird unter Rückgriff auf systemtechnische Grundlagen als modellbasierte Vorgehensmethodik entwickelt, die sowohl die Gestaltung des Planungsprozesses als auch des Planungsgegenstandes auf Basis modularer Elemente beinhaltet. Dies trägt wesentlich zur Komplexitätsreduktion in der Logistikplanung bei und schafft Möglichkeiten zur Aufwandsminderung durch die Wiederverwendung erprobter Elemente. Die Zerlegung von Planungsprozessen in klar durch Aufgabe und zu erreichendes Ergebnis voneinander abgegrenzte, standardisierte Prozesselemente, erlaubt ferner deren Neu- und Rekombination zu individuellen Prozessketten und ermöglicht so die angestrebte Adaptivitätssteigerung in der Logistikplanung. Die verbesserte Abschöpfung und Bereitstellung von Planungswissen innerhalb dieser als Bausteine bezeichneten Elemente führt zu einer kontinuierlichen Fortentwicklung des Planungswissens und damit zur Verbesserung der Planungsqualität. Die Evaluation des Konzepts wird an Hand der Planung der Materialbereitstellung und -Versorgung in der automobilen Endmontage durchgeführt.