Unternehmensbewertung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

Unternehmensbewertung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Über 90 % aller deutschen Unternehmen sind KMU, woraus sich die besonders hohe Relevanz der Thematik ergibt. Die Unternehmensbewertung stellte die komplexeste und anspruchvollste Aufgabe der Betriebswirtschaftlehre dar. Große Bedeutung kommt dabei den objektivierten Unternehmenswerten zu, die ein neutraler Gutachter bestimmt und an die strenge Qualitätsanforderungen gestellt werden. Dieses Buch beschreibt zunächst die Geschichte und theoretischen Grundlagen der deutschen Unternehmensbewertung. Als Schwerpunkt wird dann die Eignung der bekannten Bewertungsverfahren bzw. der Genauigkeit der Methoden der Kalkülparameterbestimmung für die nachvollziehbare Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswertes untersucht. Dazu wird jeweils das Gütekriterium der umfassenden Intersubjektivität verwendet. Auf die Gewinnung aller Kalkülparameter, wie bspw. den Erwartungswert der Nettoerträge des Bewertungsobjektes und dabei zu unterstellende Ausschüttungsannahme; den Kapitalisierungszinssatz der Alternativinvestition; den Risikozuschlagszinssatz, einen eventuellen Wachstumsabschlag, sowie die Methoden ihrer Herleitung (bspw. CAPM oder Tax-CAPM), wird genauestens eingegangen. Die international völlig unübliche Berücksichtigung der persönlichen Einkommenssteuer der Unternehmenseigentümer im Rahmen der Ermittlung des Unternehmenswertes wird für alle deutschen Unternehmensrechtsformen, auch unter Beachtung der Regelungen der Unternehmensteuerreform 2008 und der Einführung der Abgeltungssteuer 2009, kritisch untersucht. Im Ergebnis wird festgestellt, dass die gängigen Bewertungsverfahren des IDW in dessen Standard zur Unternehmensbewertung (IDW S 1); nämlich das Ertragswertverfahren und die DCF-Verfahren; den qualitativen Merkmalen und Besonderheiten von KMU nicht gerecht werden. Auch die Plausibilisierung deren Ergebnisse mit (vereinfachten) Multiplikatorverfahren scheitert aufgrund des Designs der Multiplikatoren als verkürzte Gesamtbewertungsverfahren. Weitere klassischen Verfahren der Unternehmensbewertung wie die verschiedenen Ausprägungen des Substanzwertverfahrens, Mittelwertverfahren und das Stuttgarter Verfahren (als Übergewinnverfahren) werden ebenfalls dargestellt und auch über das Gütekriterium der Intersubjektivität 1. und 2. Grades hin, auf ihre Eignung zur objektivierten Wertbestimmung bei KMU untersucht. Da auch diese Verfahren Mängel aufweisen stellt der Verfasser ein eigenes Unternehmensbewertungsverfahren (modifiziertes Mittelwertverfahren), mit spezieller Eignung für KMU, vor. Sowohl bei der Aufstellung des Kalküls als auch der Gewinnung der Kalkülparameter wurde darauf geachtet, dass alle Parameter soweit wie möglich dem Gütekriterium der umfassenden Intersubjektivität gerecht werden. Neben der leicht verständlichen und betont praxisorientierten Beschreibung enthält das Buch zum besseren Verständnis zahlreiche Abbildungen und Tabellen. Dieses Buch richtet sich aufgrund der detaillierten Untersuchungen und Aussagen an Praktiker der Unternehmensbewertung: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Aber auch Studierende können mit diesem Werk leicht einen Überblick über die komplexe Materie der Unternehmensbewertung gewinnen und spezifischen Einzelfragen vertiefend nachgehen.