Modellgestütze strategische Planung von Produktionssystemen in der Automobilindustrie
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Viac o knihe
Die Produktion von Motor-, Fahrwerks- und Antriebsstrangmodulen ist ein milliardenschwerer Sektor der Automobilindustrie mit hoher markenprägender Bedeutung, insbesondere für Premiumhersteller. Die Forschungsarbeit befasst sich mit der strategischen Planung von Produktionssystemen für die Herstellung dieser Module, einer komplexen Aufgabe, die Entscheidungen hinsichtlich Standorten, Materialflüssen, Werksstrukturen, Belegungen, Technologien sowie Anlagen- und Personalkapazitäten erfordert. Die Gestaltung von Produktionssystemen ist darüber hinaus mit hohen Investitionssummen verbunden und determiniert die Produktionskosten auf lange Sicht. Die zentrale Herausforderung des betrachteten Planungsproblems besteht darin, dass eine Vielzahl stark interdependenter und kurz- bis mittelfristig irreversibler Entscheidungen mit hoher Tragweite für die Wettbewerbsfähigkeit und die Beschäftigungssituation in einem sehr unsicheren und dynamischen Umfeld getroffen werden muss. Zur Entscheidungsunterstützung wird in dieser Forschungsarbeit ein Planungswerkzeug auf Basis eines mathematischen Modells vorgestellt, das zur Beantwortung eines breiten Spektrums typischer Fragestellungen der industriellen Praxis eingesetzt werden kann. Es zeichnet sich durch die Integration von Netzwerk-, Werks- und Anlagenplanung, starke Praxisorientierung und hohe Flexibilität aus. Das entwickelte Planungswerkzeug erlaubt so eine effiziente Ableitung von Aussagen zur Wirtschaftlichkeit alternativer Strategien und zum Einfluss äusserer Rahmenbedingungen, wie z. B. veränderter Absatzprognosen. Mittels mathematischer Optimierung lassen sich darüber hinaus aus der hohen Kombinatorik der möglichen Lösungsalternativen ideale Strategien effizient aufzeigen. Durch den Einsatz des Planungswerkzeugs können Qualität und Effizienz der Planungsprozesse in den Strategie- und Planungsstellen der Unternehmen erhöht werden. Die quantitative Entscheidungsbasis des Managements wird verbessert und so ein Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit geleistet.