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Frauennamen im Rigveda und im Avesta

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Der indische Rigveda und das iranische Avesta überliefern zusammen etwa sechzig Namen von Frauen und Frauengestalten, darunter auch von Angehörigen des Religionsstifters Zarathustra. Was sagen diese oft sprachlich unklaren Wortformen der beiden nahe verwandten Sprachzweige über die Benennung von Frauen aus, und wie können sie unser Wissen über die gesellschaftliche Stellung von Frauen in der prähistorischen indogermanischen Gesellschaft bereichern? Nach einer allgemeinen Darstellung der alt-indoiranistischen Onomastik geht die Autorin in Einzelstudien auf die Bedeutung, die Bezeugung und die Etymologie der Namenformen ein. Dabei wird unterschieden, ob es sich um einen Namen einer realen Person oder einer mythologischen Gestalt handelt, da mythologische Namen häufiger sprechend sind, sich also inhaltlich auf Eigenschaften der benannten Person beziehen. Einige Namen, die bislang keine zufriedenstellende Etymologie hatten, werden neu gedeutet. Bei anderen ist es der Bezeugungskontext, der ausführlich behandelt wird. Die Arbeit ist komparatistisch ausgerichtet, und oft ist es der jeweilige andere Sprachzweig oder ein männlicher Name, der zu Lösungen führt. Aber auch die wenigen weiblichen Namen erweisen sich als onomastisch aussagekräftig und tragen zur Deutung umstrittener maskuliner Formen bei. Die verschiedenen Einzelergebnisse legen nahe, dass die Benennung von Frauen und Mädchen nach pragmatischen Gesichtspunkten erfolgte, dass etwa Frauen häufig vom Ehemann oder von der Herkunftsfamilie abgeleitete oder auch verkürzte Namen trugen. Auch die weiblichen Namen der Mythologie lassen sich oft als Ehe-Namen, abgeleitet vom Namen des mythologischen Partners, deuten.

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2006

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