Die Auswirkungen verstärkter polizeilicher Kontrolle auf das Verkehrsverhalten
Autori
Viac o knihe
In dieser Arbeit werden die Auswirkungen von verstärkten Geschwindigkeits-, Alkohol- und Drogenkontrollen auf verschiedene Aspekte des Verkehrsverhaltens untersucht. Die verstärkten Kontrollen wurden 2001 im Rahmen eines Verkehrssicherheitsprojektes im Kreis Heinsberg durchgeführt, das besonders die Unfallbeteiligung junger Pkw-Fahrer senken sollte. Den theoretischen Hintergrund bildet ein neues Modell von Pfeiffer und Hzinger (2001), das neben vielen anderen Faktoren besonders die Bedeutung der subjektiven Entdeckungswahrscheinlichkeit für den Grad der Gesetzesbefolgung betont. Die Geschwindigkeitskontrollen wurden um ca. 60% verstärkt, das Geschwindigkeitsniveau sank und die aktive Unfallbeteiligung junger Fahrer an Unfällen mit Personenschäden sank um 20%. Die Erkenntnisse über das Geschwindigkeitsniveau sind in dieser Arbeit besonders vielfältig, da für die Messungen zwölf omatische Radargeräte im Kreis Heinsberg über ein halbes Jahr die Geschwindigkeiten aller Fahrzeuge erfassten und somit mehrere Millionen Fahrzeuggeschwindigkeiten für die verschiedenen Auswertungen zur Verfügung standen. Während sich diese Arbeit mit den Auswirkungen verstärkter Kontrolle auf das Verhalten beschäftigt, untersuchte Stolze (2002) parallel dazu die Auswirkungen auf die Einstellung, Akzeptanz und subjektive Entdeckungswahrscheinlichkeit in Heinsberg. Insgesamt können die Ergebnisse als Bestätigung für das Modell von Pfeiffer und Hzinger gewertet werden. Verstärkte polizeiliche Kontrolle verbessert besonders über die subjektive Entdeckungswahrscheinlichkeit die Gesetzesbefolgung im Verkehr und führt letztendlich zu weniger Unfällen.