Die verkopfte Schule
Autori
Viac o knihe
Das Lernen an deutschen Schulen meint vor allem: Stillsitzen. Alles, was Schüler bewegen dürfen, sind Schreibhand und Zeigefinger. Der Körper wird gebändigt und lahmgelegt. Die lebenslängliche Verkopfung beginnt. Der Körper wird diszipliniert, das Gehirn nach und nach vom übrigen Körper, der nicht mehr stören soll, isoliert. Das Betätigungsfeld für die Schüler schrumpft auf die Fläche eines Blattes zusammen, bedeckt mit schwarzen Zahlen und Buchstaben, die nun die Welt verkörpern. Das Lebensgefühl von Schülern und Lehrern mündet in Bewegungslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Bei den Schülern entlädt sich diese Stimmung in Gewalt, Lehrer ziehen sich oft in Krankheiten zurück. Die verkopfte, stillgelegte Schule ist ein Indiz dafür, wie weit die Beziehungslosigkeit mittlerweile reicht. Im Alltagsmosaik einer Grundschullehrerin scheint auf, wie es allen an der Schule gelingt, anders miteinander umzugehen. Leitend ist die Einsicht, ob jemand wirklich mit seiner ganzen Person im Unterricht anwesend ist und auch so sein darf, wie er ist. Wird mehr Bewegung beim Lernen in der Schule zugelassen und der selbstblockierte Unterricht aufgelockert? Es gibt die gute Schule. Sie ist nicht nur ein Glücksfall, sondern lernbar. Ein subtiles Plädoyer für ein ganzheitliches Denken und Lernen mit Haut und Haaren und nicht nur mit dem Kopf.