Der Zirkel des Wissens
Autori
Viac o knihe
In diesem Buch wird eine Theorie des Wissens entwickelt, die zugleich eine Theorie der Täuschung ist – eine Theorie, in der die Dualität von Täuschung und Wissen aufgehoben wird: Die Täuschung erweist sich als sozialer Prozeß, der alle Formen des Wissens umfaßt. Insofern enthält der Text zugleich eine erkenntnistheoretische Grundlage für die Sozialwissenschaften und formuliert darin eine Philosophie des Wissensgesellschaft. Es wird gezeigt, wie im Denken, in der Philosophie und den Wissenschaften Täuschungen entstehen, die an Paradoxien und Widersprüchen sichtbar werden. Das Wissen ist seiner Natur nach eine leere Täuschung, doch nur leere Täuschungen können funktionieren. Das Wissen erfüllt soziale Funktionen, so lautet die Grundthese der Wissenssoziologie. Der vorliegende Text zeigt jedoch, daß das Wissen nicht eine Funktionen von etwas anderem ist. Wissen kann man nicht haben oder von einer Position außerhalb des Wissens ergreifen. Das Wissen ist nur als Kommunikations- und Handlungsprozeß wirklich, und Wirken wiederum heißt: Wissen vollziehen. Dies führt zu der Einsicht: Das Wissen kann sich in seiner Funktion nur auf anderes Wissen beziehen. Und diese Funktion besteht darin, das Wissen immer wieder mit sich selbst zu vernetzen. Diese soziale Vernetzung heißt: „Der Zirkel des Wissens.“ Der Text knüpft an das buddhistische Geistestraining an und macht es für zentrale Fragen der europäischen Philosophie und der Wissenschaften fruchtbar. Die hierzu entwickelte Methode orientiert sich an der tatsächlichen Nachvollziehbarkeit der Gedanken („Instruktionismus“) und deckt an zentralen Stellen die täuschende Funktion von Entitäten und ihres Schattens - des Egos - auf. Anhand dieser Methode werden wichtige Probleme der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie auf neue Weise formuliert und Lösungen ermöglicht. Das Ziel besteht nicht darin, alte durch neue Theorien zu ersetzen, sondern Wege aufzuzeigen, das täuschende Ergreifen und Festhalten des Wissens zu lassen. Aus der so gewonnenen Freiheit des Lassens erwächst eine Gelassenheit, die den Zirkel des Wissens als anfangs- und endloses Spiel in einer offenen Weite durchschaut und für die menschliche Kreativität einen völlig neuen Raum zu entdecken erlaubt.