"Empfindsamkeit" auf Abwegen
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Caroline Herder, geb. Flachsland (1750-1809), gehört zu den hervorragendsten Frauen ihrer Zeit. Sie ist mit den bedeutendsten Persönlichkeiten des ausgehenden 18. Jahrhunderts befreundet, ist Mitglied des „Darmstädter Kreises“, partizipiert an der Weimarer Klassik und wirkt an der Entstehung der Schriften Johann Gottfried Herders mit. Obwohl innerhalb der germanistischen Forschung ihr Status als kluge und gelehrte Frau unumstritten ist, so gehört sie doch zu den wenigen Persönlichkeiten, die ausgesprochen negativ beurteilt werden. Die einseitige oder explizit pejorative Behandlung der Caroline Herder ist Ausgangspunkt der Untersuchung. Auf der Basis einer genauen Analyse der Briefwechsel zwischen den Braut- und Eheleuten Flachsland/Herder werden nun die Widersprüche, Chancen und Grenzen einer Autorin nachgezeichnet, die in außergewöhnlicher Weise der Programmatik weiblicher Empfindsamkeit im 18. Jahrhundert zu entsprechen versucht.