Zu Belastungs- und Beanspruchungsmomenten der Teleheimarbeit unter besonderer Berücksichtigung der Selbst- und Familienregulation
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Viac o knihe
Eine zugleich gute und schlechte Nachricht zur Telearbeit manifestiert die Janusköpfigkeit, die den gesamten Diskurs um Telearbeit prägt: „die Leute können überall und jederzeit arbeiten“ (frei nach GIL GORDON, einem Pionier der Telearbeit). Licht- und Schattenseiten entwerfen ein Lichtspiel, das es erschwert, eine objektive Haltung zum Thema einzunehmen. Wirtschaftliche und arbeitspolitische Aspekte dominieren zudem den Diskurs, wodurch konkrete gestalterische Angriffspunkte vielfach aus dem Gesichtsfeld geraten. Diese Forschungsarbeit setzt sich daher mit den Belastungs- und Beanspruchungsmomenten bei der Tele(heim)arbeit auseinander, um einen Beitrag zur Verwirklichung einer effizienten und effektiven Gesundheitsförderung sowohl aus betrieblicher als auch privater Sicht im Zusammenhang mit der Informatisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt zu leisten. Sie zielt dabei auf eine Konkretisierung dieser Belastungs- und Beanspruchungsmomente, die sich insbesondere durch selbst- und familienregulatorische Aspekte konstituieren. Mit Hilfe von arbeitsplatz- und prozessnahen Beobachtungsstudien, Bildschirmarbeitsplatzanalysen und Befragungen lassen sich Problemfelder mit hohem Gestaltungsbedarf identifizieren und entsprechende Thesen und Resultate zur Arbeitsgestaltung sowie Thesen und Resultate zur Selbst- und Familienregulation bestimmen. Der Mythos der besseren Vereinbarkeit kann diesen Thesen zufolge mit hoher Evidenz widerlegt werden. Es lässt sich zeigen, dass die effektive und effiziente Gestaltung als wesentliche Möglichkeitsbedingung von Teleheimarbeit ein „Bündnis für Arbeit“ hinsichtlich der familialen und betrieblichen Ansprüche erfordert.