Pädagogik der Erlösung
Autori
Viac o knihe
Gibt es noch mehr als Alltagsroutine und Konsumzwang? Was haben ein antiker Philosoph, ein Bischof aus dem vierten Jahrhundert, ein Humanist aus dem 16. Jahrhundert, die Verfasser der „Berleburger Bibel“ aus dem 18. Jahrhundert und ein Theologe aus dem 20. Jahrhundert gemeinsam? Zwei Fragen, die nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Bei genauerem Hinsehen jedoch geht es Platon, Gregor von Nyssa, Erasmus und Dietrich Bonhoeffer auf ihre ganz eigene Weise um ein gemeinsames Anliegen: die Befreiung des Menschen aus den Fesseln von Routine, Perfektionismus und Konsum. Hierbei spielt die christliche Tradition eine zentrale Rolle: Nicht der Mensch ist es, der die letztliche Erlösung bringt, sondern Gott, der die Menschen in Christus aus den vielfältigen Verstrickungen herausholt. Das befreite und befreit von übermäßigem Leistungsdruck und Perfektionsstreben und ermöglicht allen Alterstufen ein neues Selbst- und Fremdbild: In der Antike, in Mittelalter und Neuzeit, vor allem aber im 21. Jahrhundert. Der Autor: Geert Franzenburg (Jahrgang 1962) ist als evangelischer Theologe vor allem in der kirchlichen Erwachsenenbildung und Lehrerfortbildung tätig. Er beschäftigt sich seit einigen Jahren in Zeitschriftenaufsätzen und Vorträgen mit Geschichte und Wesen spiritueller Erziehung und legt hier gewissermaßen eine „Zwischenbilanz“ seines Nachdenkens und Erprobens vor. Rezension von Klaus Wegenast aus der Zeitschrift für Pädagogik und Theologie. Der evangelische Erzieher, 02/2002: (.) Für unser 21. Jahrhundert diagnostiziert Franzenburg „kurzfristige Bedürfnisbefriedigung“, „Star- und Ego-Kult“, Wertunsicherheit etc. Hilfe zu einem befreiten Leben erwartet Franzenburg von ein altersgerechten und situationsadaequaten „Erlösungspädagogik“ mit dem Ziel einer Ausrichtung der Person auf die göttliche Macht und die Wirklichkeit, der alle Handlungen gelten. Interessant ist das Büchlein in seinen historischen Teilen und dann in der differenzierten Analyse der in jedem Jahrhundert anders gestalteten Bindungen und den entsprechenden Aktionen der Erlösungspädagogik. Wichtig auch die Erkenntnis, dass jede Zeit andere Formen unterrichtlicher Arbeit erforderlich macht, und auch die Einsicht, dass jede Altersstufe und jede gesellschaftliche Situation Spezifisches von einer Erlösungspädagogik verlangt.