Die Letzten vielleicht
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Aus dem Vorwort von Beno Hoisie Iasch, main schtetele Iasch, Main haimele, wi ich hob maine kinderjurn farbracht. Am jedn schabbes fleg ich lojfn mit ale kinder gleich, Schpiln off der rojter brik, lign bei dem taich. Am Ende doch ein menschenwürdiges Leben Diese Worte waren laut oder leise auf den Lippen Zehntausender von Juden, die seit Generationen in der Stadt Jassy wohnten. Das Lied haben auch jene gesungen, die später Jassy verließen, um den tausendjährigen Traum ihres Volkes zu erfüllen, nämlich beim Aufbau des Landes ihrer Ahnen und des Staates Israel zu helfen. Mit Vergnügen und denselben Emotionen singen es noch heute einige hundert verbliebene Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Jassy, die ihrer Heimatstadt und der Stadt ihrer Ahnen aus verschiedenen Gründen treu geblieben sind. Wenn in den früheren Jahren auf den Straßen von Jassy jeder zweite oder dritte Passant ein Jude war, kann man heute durch Jassy gehen, ohne überhaupt einem einzigen Juden zu begegnen. Und trotzdem pulsiert in unserer lieben Stadt Jassy noch ein jüdisches Gemeindeleben: Persönlichkeiten der Kultur und Wissenschaft, viele schon Rentner, manche noch sehr aktiv, sind hochgeehrt und der Stolz der jüdischen Gemeinde. Schüler und Studierende, obgleich nicht in großer Zahl, lernen fleißig, um sich für einen Beruf in Rumänien oder im Heiligen Land vorzubereiten. Mit Hilfe der Föderation der Jüdischen Gemeinden Rumäniens wird auch für Wohl und Gesundheit der Gemeindemitglieder in Jassy gesorgt, damit sie insbesondere auf ihre alten Tage materiell und spirituell ein menschenwürdiges Leben führen können. Aus den Reihen unserer kleinen Gemeinde folgen im zweiten Teil dieser Sammlung einige Porträts von letzten Verbliebenen in unserer lieben Stadt Jassy. Jassy, im Mai 1998