Zur entwicklungspsychologischen Bedeutung des ersten emotionalen Tränenweinens
Autori
Viac o knihe
Die empirisch-entwicklungspsychologische Arbeit widmet sich der Untersuchung des ersten emotionalen Tränenweinens bei nichtbehinderten und Säuglingen mit Down-Syndrom. Der Tränenapparat ist bereits im achten Embryonalmonat funktionsfähig. Das emotionale Tränenweinen jedoch tritt - bei nichtbehinderten Säuglingen - frühestens etwa in der fünften postnatalen Woche auf - bei Säuglingen mit Down- Sydrom sogar erst erheblich später. Ein Phänomen, das zum zentralen Problem dieser Studie wird. Es wurde der Frage nachgegangen, welche Entwicklungsprozesse das erste emotionale Tränenweinen auslösen. Dabei galt zu überprüfen, inwiefern gehirn-physiologische, kognitive, motorische, emotionale, interaktive und ausdruckspsychologische Entwicklungsereignisse Einfluß nehmen. Seitenblicke z. B. in die anatomisch-physiologische Forschung des Tränenapparates stehen in Zusammenhang mit dem Ziel, das Thema möglichst komplex zu behandeln. Allerdings bedarf es hierbei psychologischer Impulse. Schwerpunkte bilden zum einen ausdruckspsychologische Aspekte, Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen Lachen und Weinen, geschlechtsspezifische Merkmale, kathartische und soziale Funktionen des Weinens sowie allgemeine Entwicklungsprozesse des ersten Lebensjahres. Der Bedeutung der auslösenden Variablen Bindung-/Trennungsprozesse sowie Schmerzerleben wurde nachgegangen und ihre Tragweite für das emotionale Tränenweinen wurde jeweils ausführlich beschrieben und analysiert.