Demokratie
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Erik von Kuehnelt-Leddihn, Jahrgang 1909, ist universalgebildeter katholischer Privatgelehrter und Humanist, rechtsstehender politischer Philosoph und Historiker, emeritierter Universitätsprofessor in den USA. Seine Bücher und Essays sind in 26 Ländern und 15 Sprachen erschienen. „Der alte Löwe brüllt noch“, schrieb die Wiener Tageszeitung „Die Presse“ zu seinem 85. Geburtstag und fügt hinzu: „Seine Bildung ist phänomenal, seine Logik verblüffend, seine Vielseitigkeit bewundernswert; seine vitale Fähigkeit, nicht nur andere, sondern auch sich selbst immer wieder zu ärgern, beeindruckt nicht minder als sein Humor. An Kuehnelt-Leddihn vorbeigehen kann man wirklich nicht.“ Und für Ernst Jünger ist der Universalgelehrte „eine einsame Stechpalme, die tief im Humus des alten Österreich verwurzelt ist“. Kuehnelt-Leddihn unternimmt seine Demokratie-Kritik als „katholischer, liberaler Rationalist“, inspiriert von bedeutenden schweizerischen und amerikanischen Denkern, denen das Buch auch gewidmet ist. Sein Grundanliegen ist die Bewahrung der Freiheit vor der Bedrohung durch immer neue Tendenzen. Eindringlichst weist er auf die Gefahr des Abgleitens der Demokratie in eine Tyrannis hin, da das ihr wesentliche Gleichheitsprinzip tendenziell freiheitswidrig sei. In einer liberalen Demokratie wie der unseren lebt es sich freilich angenehm, doch macht der Autor die Brüchigkeit der Ehe zwischen dem liberalen Freiheits- und dem demokratischen Gleichheitsprinzip deutlich. Ebenso trägt Kuehnelt-Leddihn grundsätzlich Bedenken gegen die Fähigkeit unseres gegenwärtigen politischen Systems zur Lösung der eminenten Zukunftsprobleme der Menschheit vor. Vor allem der rapide Zuwachs an Wissen, das nötig wäre, um weltwirtschaftliche, ökologische, soziale und sonstige Probleme echten Lösungen zuzuführen, lässt die gewohnten Mechanismen der Entscheidungsfindung zunehmend fragwürdig erscheinen. Die Alternative zur Demokratie lautet für den Autor daher naturgemäß nicht „Diktatur“, im Gegenteil! Ihm geht es um ein politisches System, in dem die Freiheitsrechte der Menschen unter einer Regierungsform der höchsten Qualität – und nicht der höchsten Quantität – auch wirklich zukunftsträchtig abgesichert sind.