Die Technikphilosophie Arnold Gehlens
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Arnold Gehlen gilt als eine der großen Gestalten der Geistesgeschichte. Seine Wertschätzung verdankt er einem überaus beachtenswerten, ja geradezu grundlegend neuen Ansatz der philosophischen Anthropologie. Sein Hauptwerk „Der Mensch“ von 1941 ist in seiner Eigenart gegen die aus dem klassischen Idealismus stammenden Methoden der Wissenserweiterung gerichtet. Seine philosophische Fragestellung entwickelt sich unter Einbezug neuerer biologisch, psychologisch, sozial- und sprachwissenschaftlich ausgerichteter Erkenntnisse. Dabei ist sein biologisch-anthropologischer Diskurs zumeist auf eine Deutung des menschlichen Wesens ausgerichtet, die auf den primären rationalen Zweck allen Seins zurückgreift - den Anspruch, im Dasein zu bleiben. Hinter der für banal gehaltenen und wie selbstverständlich zum vermeintlich sicher geglaubten Wissensbestand des Menschen gehörenden Aussage, der Mensch sei so alt wie seine Technik, verbirgt sich ein Themenbereich, der intensive Fragen nach physiologischen, psychologischen, pragmatischen und ethischen Gegebenheiten des Menschen umfasst, kurz, die Frage des Menschen nach sich selbst. Diese übergeordnete Fragestellung nach Mensch und Technik zeigt ihre Verflechtung in der wechselseitigen Abhängigkeit von Mensch und Welt auf. Im Rahmen der Gehlenschen Fragestellung wird Technik so zu einem festen Bestandteil philosophisch-anthropologischer Reflexion. Diese Arbeit will zu einer thematischen Erschließung des Gehlenschen Technikbegriffs beitragen und deutlich machen, dass philosophische Reflexionen über Technik nicht nutzlose Gedankenspielereien darstellen, sondern vielmehr den Boden bereiten für ein besseres Verständnis von Welt, um im Folgeanschluss aus diesen Ergebnissen heraus entsprechend handeln zu können - das Leitmotiv besteht hier im Sinne des Verstehen- müssens, um handeln zu können.