Damit "in keinem Haus ein Unwissender zu finden sei"
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Eine entscheidende Phase der Modernisierung Japans war die Meiji-Zeit (1868-1912). Zu den wichtigsten Reformen zählte damals der Aufbau eines neuen Schulwesens - damit „in keinem Haus ein Unwissender zu finden sei“. Einer der wichtigsten ausländischen Berater war der deutsche Pädagoge Emil Hausknecht (1853-1927), dessen bedeutendstes Tätigkeitsfeld die Kaiserliche Universität war, von wo aus er sich äußerst engagiert für den Auf- und Ausbau eines Höheren Schulwesens in Japan einsetzte. Jörg Möller zeichnet weit mehr als ein Porträt dieses Gelehrten und seiner Zeit - er weist nach, daß die auf Herbarts Pädagogik beruhende Methodik und Didaktik des Unterrichts durch Hausknecht in Japan verbreitet wurde und trotz der hier ebenfalls dargestellten Modernisierungen und Änderungen des japanischen Schulwesens in seinen Grundzügen bis heute Bestand hat. Daß die Japaner bis in unsere Gegenwart hinein noch oft als „Preußen Asiens“ bezeichnet werden, hat seinen Ursprung zuallererst in der in der Meiji-Zeit begonnenen gezielten Übernahme philosophisch-pädagogischen Gedankenguts aus dem kaiserlichen Deutschland.