Die deutsche Literaturkritik im europäischen Exil (1933 - 1940)
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Die hier versammelten Beiträge dokumentieren die Ergebnisse einer Tagung, die das Centre d'Etude des Périodiques de Langue Allemande der Universität Metz in Zusammenarbeit mit der Hamburger Arbeitsstelle für Deutsche Exilliteratur im Herbst 1991 veranstaltet hat. Das Kolloquium stand unter der übergreifenden Fragestellung, ob die deutsche Literaturkritik im europäischen Exil als eine selbständige Erscheinung oder ob sie in ihren Strategien und ihrem Diskurs als Nachfolgerin der Kritik aus der Zeit der Weimarer Republik anzusehen sei. Die Eingangsbeiträge betonen die Eigenständigkeit der Kritik im Exil: Sie behandeln das allgemeine Umfeld der Rezeption von Literatur nach 1933 in Europa und schildern das literarische System der deutschen Emigration. Die Referate der zweiten Gruppe beleuchten die publizistischen Strategien, die drei sehr verschiedene Periodika mit ihren Rezensionen verfolgten: Das Pariser Tageblatt (bzw. die Pariser Tageszeitung), Thomas Manns Mass und Wert und die in Moskau erscheinende Deutsche Zentral-Zeitung. Im dritten Teil werden Schriftsteller als Rezipienten von Literatur präsentiert: Heinrich Mann, Bodo Uhse, Franz Carl Weiskopf und Klaus Mann. Es folgen Untersuchungen über die Haltung der Exilpresse gegenüber zwei prominenten Literaten: Anna Seghers und Joseph Roth. Das abschließende Referat schildert anhand von vier Zeitschriften aus der französischen Besatzungszone die Probleme der Rezeption der Exilliteratur in den ersten Jahren der Nachkriegszeit.