Die Schifffahrt auf der oberen Saale und Unstrut Band 7
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Mit der Gründung des Wilhelminischen Kaiserreiches erreichte die Schifffahrt auf der oberen Saale und Unstrut hinsichtlich der transportierten Gütermengen ihren Höhepunkt. Im Dienste der voranschreitenden Industrialisierung fanden hier hunderte von Schifffern stromauf und stromab Lohn und Brot. Zuckerfabriken, Eisengießereien, Kalkbrennereien, Ziegeleien, Textil- und Papierfabriken sowie zahlreiche Kohlengruben waren in der Region wie Pilze aus dem Boden geschossen und auch die Auftragslage der vielen Steinbruchbetriebe entlang der Unstrut war zu Beginn der „Gründerjahre“ hervorragend. Die Schiffsbaumeister und Schiffszimmerleute in der Stadt Nebra a. d. Unstrut konnten jedes Mal mit Stolz aufblicken, wenn wieder ein neues, verbessertes Schiff mit Musik und festlicher Stimmung vom Stapel gelassen wurde. Seit einem dreiviertel Jahrhundert gab es nun schon diese Welt, doch sie war höchst gefährdet. Im Herbst 1887 begann der Bau der schon lange geplanten Unstrut-Eisenbahn. Als diese schließlich am 1. Oktober 1889 ihre Fahrt aufnahm, wurde damit das Ende einer Ära eingeläutet. Die in Nebra gegründete Vereinigung der Schiffseigner an der oberen Saale und Unstrut versuchte zu retten, was zu retten war.