Leben ohne Kohle
Autori
Viac o knihe
Das Kohle-Stahl-Zeitalter ist nahezu verklungen. Quo vadis Ruhrgebiet? Weg von der Montanindustrie, aber wohin? Wie geht es weiter nach der Schließung der letzten Zeche, wenn die Transformation einer ganzen Region vollzogen sein muß? Reichen alte Zechen als aufgehübschte Orte, die sich vor allem an Touristen und die Freizeitgesellschaft adressieren, für ein „Leben ohne Kohle“? Reicht die Vermarktung des Erbes der Montanindustrie für das Leben nach der Kohle? Kann das Ruhrgebiet im Wettbewerb der Städte und Regionen mithalten? Reicht Kulturindustrie statt Industriekultur? Das Ruhrgebiet als Themenpark seiner Geschichte? In dem Projekt „Leben ohne Kohle” geht Thomas Pflaum mit den Mitteln der Fotografie der Frage nach: Was kommt im Ruhrgebiet nach der Kohle? Ganz anders etwa als in Großbritannien, wo mit der Schließung der Zechen ganze Landstriche verödet und in Perspektivlosigkeit versunken sind, bereitet sich das Ruhrgebiet seit Jahrzehnten auf das „Leben ohne Kohle“ vor. Fulminante Feuerwerke werden abgebrannt: Die Internationale Bauausstellung Emscher Park 1999, das Europäische Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 - weiter geht es mit der Emscherkunst oder der alljährlichen Ruhrtriennale - Großereignisse vom Feinsten und - kein Kumpel fällt ins Bergfreie und wird arbeitslos. Diese Events haben dem Ruhrgebiet viel gegeben - allem voran eine neue Sicht auf die Region: Das, was zuvor oller Dreck war, den es möglichst schnell abzuräumen galt - getrieben von dem Wunsch, daß es auch im Ruhrgebiet endlich so werde, wie es anderswo schon ist - wird seither wertgeschätzt. Stellvertretend für so Vieles sei das Welterbe der Zeche Zollverein, der Gasometer von Oberhausen, der Landschaftspark Duisburg-Nord oder die Jahrhunderthalle in Bochum genannt und auch - bereits ganz früh - die Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen, heute LWL-Industriemuseum.